IP VPN – Ein Überblick – Teil 1

Veröffentlicht am 22. Mai 2017 24,92 Minuten zu lesen 4560 Worte

Ein IP VPN ist ein privates Netzwerk, das auf einem gemeinsam genutzten IP-basierten Backbone eines Telekommunikationsanbieters für sie eingerichtet wird. Es basiert auf der MPLS Technologie. Die Abkürzung VPN steht für virtuelles privates Netzwerk. Im Gegensatz zu privaten Netzwerken, die auf einzelnen Punkt zu Punkt Leitungen basieren, wird das Private Netz bei einem VPN nur virtuell erstellt. Im Netz eines Telekommunikationsanbieters werden auf dessen Backbone virtuell einzelne Kundennetze eingerichtet. Das ist natürlich viel billiger und flexibler als für jeden Kunden dezidierte aufwendige Punkt zu Punkt strecken aufzubauen. IP VPNs unterscheiden sich von der umfangreichen Produktgruppe der VPN Technologien im speziellen dadurch, dass die Daten über ein sogenanntes IP Netz transportiert werden. Werfen wir nun einen Blick auf einige entscheidende Vorteile von IP VPNs.

Vorteile eines IP VPN

Durch IP VPN profitiert ihr Unternehmensnetzwerk von zumindest einem der folgenden Aspekte. Kostensenkung gegenüber teureren Point to Point Services. Anbindung von Standorten an denen kein privates Netzwerk, also dedizierte Verbindungen, verfügbar sind, z. B. in entlegeneren Gebieten, im Ausland oder in Bereichen mit begrenzt verfügbarer Infrastruktur. In Deutschland gibt es viele Orte an denen kein Glasfaser und somit keine Standleitung verfügbar ist. Ein weiterer Vorteil von IP VPN kann sich bei Netzwerkrationalisierungen entfalten. So können zum Beispiel bei Fusionen oder Übernahmen anderer Unternehmen zwei Netze zusammengelegt werden. Ein großer Treiber für IP VPN ist auch die Zusammenführung von Sprach- und Datenverkehr in ein Netzwerk. Ebenso kann die kosteneffiziente und sichere Anbindung von kleinen Standorten und Remote Usern ein Thema sein.

Vergleich IP VPN zu Ethernet Private Network (EPN)

Vergleicht man gemanagte IP VPNs mit EPNs bilden sich einzelne Kernunterschiede heraus. Da gemanagte IP VPNs im Carrier Netz auf einer gesharten Plattform abgebildet werden, sind sie flexibler als Private Netze, welche zum Beispiel auf geänderte Bandbreitenbedürfnisse des Unternehmens viel schwerfälliger anzupassen sind. In einem gesharten und auch für zwei Carrier offenes Netz ist dies viel einfacher. Hohe Kosten und Restriktionen bei der Anpassung entfallen oftmals. Ein Beispiel: Für einen Kunden binden wir alle Standorte mit 100 Mbit/s Trägerstrecken an, von denen anfänglich jedoch nur 50 Mbit/s genutzt und bezahlt werden. Sofern der Bedarf steigt, kann die verfügbare Bandbreite zu bis zu 100 Mbit/s unmittelbar angepasst werden. Das Gleiche lässt sich natürlich auch mit höheren Bandbreiten machen. Betrachten wir nun die möglichen Netz Topologien. Neben Hub and Spoke und Point to Point können typischerweise auch Any to Any Netze im IP VPN abgebildet werden. Auch im Bereich der genutzten Zugangstechnologien hat man bei IP VPN eine größere Auswahl. SDSL, Wifi, Standleitung, LTE, UMTS oder Richtfunk sind alles einfach zu integrierende Netzverbindungen. Mit den fünf verschiedenen Diensteklassen im IP VPN tut man sich leichter, die Qualität der einzelnen Applikationen im Netz – wie z. B. Data, Voice, Video oder Storage – gezielt zu steuern und für einen reibungsfreien Ablauf aller Dienste innerhalb des Netzes zu sorgen. Damit ist IP VPN eine attraktive Möglichkeit für Unternehmen das hauseigene Netz für eine Vielzahl von Standorten zu managen. Mit unserem Online Check finden Sie eine Übersicht der Anbieter von IP VPNs für Ihren Standort:

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